Google SGE - Unser Guide zur Search Generative Experience

Ratgeber The future of SEO
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Jan Elbel
SEO Experte & Co-Founder of RANKUS Media

INHALTSVERZEICHNIS

Seit Microsoft Bing die Integration von generativer KI (ChatGPT) in ihrer Suchmaschine vorgenommen hat, tauchte die Frage auf: Wie wird Google darauf reagieren? Wird Google von OpenAI und Microsoft überholt? Ist Google zu groß und behäbig, um auf solche rasanten Veränderungen zeitnah zu reagieren?

Googles erste Antwort auf diese Fragen kam mit der Einführung des Chatbots Google Bard. Die zweite Antwort von Google ist die sogenannte Google SGE (Search Generative Experience), die auf der Google I/O 2023 Konferenz vorgestellt wurde.

In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen alles Wichtige über die Search Generative Experience von Google vorstellen:

  1. Was ist Google SGE?

  2. Wie sieht Google SGE aus?

  3. Und vor allem, welche Auswirkungen hat Google SGE auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO)?

Spannend aus SEO-Sicht ist, welchen Einfluss die neue Search Generative Experience auf den Traffic der organischen Suchergebnisse haben wird. Wie stark wird sich Google SGE auf die Rankings von Websites auswirken und auf welche Faktoren kommt es künftig an?

Im folgenden Ratgeber geben wir Ihnen einen Einblick in das Thema Search Generative Experience und beleuchten die neuen Funktionen sowie die Veränderungen, die sich daraus künftig für User und verschiedene Branchen sowie SEO-Experten ergeben.

Kurz & Kompakt: Was ist SGE?

  • Hauptziele der Search Generative Experience sind ein verbessertes, individualisierteres Sucherlebnis, sowie detailliertere Antworten und dazu passende Zusatzangebote an prominenter Stelle.
  • Google SGE nutzt generative KI für natürlichere Konversationen.
  • Neu sind die 3 Elemente: AI-Snapshot, Conversational Mode und Vertical Experiences.
  • Die Suchergebnisse mit organischen Links rutschen dadurch weiter nach unten.
  • Google SGE stellt eine Herausforderung für traditionelle SEO-Strategien dar.
  • Erfordert Anpassungen in der Content-Erstellung und -Optimierung.

Was genau ist Google SGE?

Bei Google SGE (Search Generative Experience) handelt es sich um eine Erweiterung der bestehenden Suche. Über die Integration künstlicher Intelligenz (KI) soll die neue Google-Suche nicht mehr nur die klassischen Suchergebnisse als Liste anzeigen, sondern AI-gestützte, kompakte Zusammenfassungen mit der Möglichkeit für Folgeanfragen bieten.

Statt weitere Informationen auf den gelisteten Websites durchzugehen, sollen Nutzer über die neue Google-Suche mögliche Folgeanfragen direkt auf der Suchergebnisseite eingeben können, um die Ergebnisse noch relevanter und intuitiver zu gestalten.

Google SGE basiert auf dem Sprachmodell PaLM 2. Dieses ist dank der Fütterung mit riesigen Datenmengen nicht nur in der Lage, eingegebene Keywords genau zu verstehen, sondern auch die Ergebnisse noch relevanter zu gestalten.

Warum kommt die SGE?

Google hat mit der SGE ein lang ersehntes Ziel realisiert. Nämlich: die Suchmaschine zu einer cleveren Antwortmaschine zu machen und so die individuelle Sucherfahrung für User immer weiter zu verbessern.

Google SGE ist also ein weiterer wichtiger Schritt für das Unternehmen, das stets bestrebt ist, den Entwicklungen der Konkurrenz Bing und anderer Suchmaschinen einen Schritt voraus zu sein.

Durch die Integration von künstlicher Intelligenz will Google Inhalte so präsentieren, dass sie auf eine besonders leichte Art zu konsumieren sind.

Kompakter, leicht verdaulicher Content und optisch ansprechend aufbereitete Informationen – damit will Google die Ansicht und Nutzung von Suchergebnissen grundlegend revolutionieren.

Wo ist die Google SGE schon als Beta-Version verfügbar?

Präsentiert hat Google die neue Suche zum ersten Mal im Mai 2023 auf der alljährlich stattfindenden Entwicklerkonferenz.

In der Beta-Version ging Google SGE zunächst in den USA an den Start, im November dieses Jahres wurde die Reichweite dann auf mehr als 120 Ländern ausgeweitet. Deutschland war leider noch nicht dabei.

Wann Google SGE auch für deutsche User verfügbar sein wird, steht noch nicht fest (Stand: Dezember 2023). Aktuell sieht es nicht danach aus, als würde das neue SGE noch in diesem Jahr an den Start gehen.

Per VPN in Deutschland testen

Wenn Sie nicht abwarten und schon mal einen kurzen Blick auf die neue Suche von Google werfen wollen, gibt es auch jetzt schon eine Möglichkeit, und zwar über eine Verbindung per VPN und Google Search Labs.

So funktioniert es:

1. VPN-Verbindung über ein Land herstellen, in dem Search Generative Experience SGE schon verfügbar ist

2. Bei https://labs.google/sge/ anmelden

3. SGE-Experimente aktivieren

4. Google-Suche aufrufen (via Google Chrome oder Google App)

5. Nach der Aktivierung der Google SGE nach Belieben mit den neuen Funktionen experimentieren

Google SGE vs. Google Bard: Was ist der Unterschied?

Die Nutzung von Google Bard ähnelt einer Unterhaltung wie der von ChatGPT. Mit der SGE wurde generative KI dagegen direkt in die Google Search integriert – und zwar für alle User, die nicht nach KI-Antworten suchen, sondern nach möglichst präzisen Antworten, auf deren Basis sie tiefer in das Thema eintauchen wollen.

Google SGE wirkt im Gegensatz zu Google Bard weniger wie eine persönliche KI und formuliert die Antworten präziser und klarer, als in der eher menschlich anmutenden Kommunikation von Bard.

Google SGE vs. Bing Chat: Was ist der Unterschied?

Die Bing Chat Funktion basiert auf einem aktuellen KI-Modell und kombiniert die klassischen Suchergebnisse mit dem neuesten Open-AI-Modell, in dem Unterhaltungen ähnlich wie bei ChatGPT möglich sind. Negativ fällt die deutlich langsamere Reaktion auf Anfragen auf.

Google SGE basiert auf dem Sprachmodell PaLM 2 und zieht ebenso wie Bing eine Fülle an Quellen für die Bearbeitung von detaillierten Suchanfragen heran. Im Vergleich zu Bing liefert SGE detailliertere Antworten. Der größte Vorteil liegt in der Geschwindigkeit – hier werden Antworten deutlich schneller ausgegeben.

Wie funktioniert die SGE?

Google möchte das Sucherlebnis der User verbessern, Fragen schnell beantworten und Informationen schon auf den ersten Blick in kleinen Häppchen servieren.

Fragen Sie Google SGE, was immer Sie wollen. Statt kurzer Suchanfragen geben Sie dazu einfach einen ganzen Satz ein.

Als Ergebnis erhalten Sie eine detaillierte und genau auf Ihre Frage zugeschnittene Antwort mit verschiedenen Tipps zum Thema, die eventuell sogar schon ausreichen, Ihre Frage komplett zu beantworten.

Dazu passende Shoppingtipps und die Möglichkeit, den Konversationsmodus für weiterführende Fragen zum Thema zu nutzen, machen eine Recherche zu diesem Thema auf mehreren Websites teilweise sogar gänzlich überflüssig.

Wie sieht die neue KI-Suche mit GSE aus?

Schon neugierig auf das neue Design? Einen kleinen Einblick in das neue Layout möchten wir Ihnen nicht vorenthalten, denn ein bisschen Geduld müssen deutsche User bis zum finalen Start von Googles Search Generative Experience noch aufbringen.

Der erste Eindruck von Google SGE? Optisch moderner und aufgeräumter Look. Das Element AI Snapshot steht im Fokus, über die hier verlinkten Quellen kann man weiter ins Detail gehen.

Die neue Search Generative Experience zeichnet sich vor allem durch folgende 3 Elemente aus:

1. AI Snapshot

AI Snapshot fasst sehr schnell Informationen aus mehreren relevanten Quellen (Top-Suchergebnisse + relevante Nischen-Webseites) passend zu allen Aspekten der Suchanfrage zusammen.

Das Link-Karussell zeigt Quellen für ein tieferes Eintauchen ins Thema. Auch Videos und Bilder sind für einen umfassenden Infogehalt zu sehen.

Mit diesem neuen Element möchte Google die Suchintention direkt beantworten und Usern eine Recherche über den Aufruf weiterer Websites ersparen.

2. Conversational Mode

Unterhalb des AI Snapshot-Elements gibt es eine Eingabefunktion für weiterführende Fragen, um das Suchergebnis weiter zu ergänzen bzw. zu verfeinern. Die Antwort basiert immer auf den Ergebnissen der vorherigen Suchanfrage. Zusätzlich werden weitere passende Fragen vorgeschlagen, die im Kontext zur Suchanfrage stehen.

3. Vertical Experiences

Das dritte Highlight der neuen Google Suche ist, dass sie zur individuell zur Suchanfrage passende Shopping-Tipps, Reisen oder andere Angebote anzeigt.

Basis dieses Elements ist der Google Shopping Graph, der Angebote passend zur Suchanfrage ausgibt. Neben Produktinfos sind hier zusätzliche Infos wie Preise, Bewertungen, Reviews und Ähnliches zu finden, um Usern die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Welche weiteren Veränderungen gibt es?

Was verändert sich eigentlich durch die Search Generative Experience SGE sonst noch?

1. Google Ads

Es wird weiterhin Google Anzeigen geben, gekennzeichnet wie bisher auch mit „Gesponsert“. Vermutlich sind sie weiterhin an prominenter Stelle über den organischen Suchergebnissen, aber unterhalb von AI-Snapshot zu finden.

Google Ads

2. Kreativität und Produktivität

Google SGE fördert eine andere Art der Suche. Ob das Recherchieren nach detaillierten Informationen, ein kurzer Überblick zu einem Thema oder das Finden von neuen, dazu passenden weiterführenden Fragen und Antworten – all das macht das Sucherlebnis vielfältiger und zugleich produktiver als bisher.

3. Bildgenerierung

Die generative Google-KI kann Bilder erstellen und ist auch Teil von Google SGE – passend zum Content der Suchergebnisse lassen sich hier thematisch passende Bilder generieren.

4. Nutzererfahrung

Die intuitive und benutzerfreundliche Google SGE ist sowohl in der Desktopversion als auch in der mobilen Variante auf Smartphones und Tablets verfügbar. Durch die intelligente Verknüpfung der Suchanfragen mit dazu passenden Nachfolgefragen soll die Zufriedenheit mit den Ergebnissen deutlich steigen.

Wie verändert die Search Generative Experience SEO?

Hat die klassische Suchmaschinenoptimierung jetzt ausgedient? Nein, auf keinen Fall! Die Anforderungen ändern sich jedoch und es wird sicher insgesamt schwieriger werden, gute Rankings zu erzielen.

Durch die neue Ansicht der Google Suche rutscht die klassische Liste mit organischen Links zu Websites nach unten und damit aus dem direkten Blickfeld der User.

Inwieweit sich SGE auf den Traffic auswirken wird, bleibt abzuwarten. Ein Rückgang ist allerdings wahrscheinlich. Wie stark dieser ausfallen wird, hängt auch davon ab, wie die breite Masse die neue Suche akzeptieren und in das alltägliche Suchverhalten integrieren wird.

Es kann sein, dass es eine Zeit der Umstellung gibt, in der User weiterhin die klassischen Suchergebnisse anklicken.

Für die Suchmaschinenoptimierung bedeutet das:

  • Content ist weiterhin von zentraler Bedeutung.

  • Expertise ist gefragter denn je.

  • Wer in seiner Nische hochwertigen Content bietet, hat höhere Chancen, im Linkkarussell von AI Snapshot zu landen.

  • Bei der Optimierung kommt es in Zukunft darauf an, auf komplexe Sachverhalte die passenden Antworten zu geben, um von Google SGE als Quelle gelistet und nicht von dieser ersetzt zu werden.

  • Ebenfalls hilfreich sind strukturierte Daten, um von der Suchmaschine besser gefunden zu werden.

Wer künftig von der KI als vertrauenswürdige und qualitative Quelle gelistet wird, hat alles richtig gemacht und wird sich eventuell sogar über eine Verbesserung der Rankings freuen dürfen.

Welche Marketing-Bereiche sind am meisten betroffen?

Diese 3 Bereiche sind von der Umstellung auf die Search Generative Experience SGE betroffen.

  • Publisher: Websitebetreiber, die nur mit viel Traffic Einnahmen generieren (Adsense & Co), haben es vermutlich schwerer. Im Vorteil sind Nischenwebsites und bekannte Seiten mit einer treuen Leserschaft, die von Usern auch ohne Google Suche regelmäßig aufgerufen werden.

  • Affiliates: Affiliates müssen sich darauf einstellen, dass durch die Einführung der Vertical Experiences in der SGE weniger Umsatz gemacht wird. Warum über eine Affiliate-Websites kaufen, wenn die Angebote über Google SGE direkt erreichbar sind?

  • Online-Shops: Die E-Commerce-Branche kann von Google SGE profitieren, da die Search Generative Experience direkt zur Suchanfrage passende Shoppingangebote präsentiert.

Tipps für die Optimierung von Inhalten für Google SGE

Klar ist: Bereits gut optimierte Seiten mit qualitativ hochwertigem Content müssen sich weniger Sorgen machen als andere.

Bei der Veröffentlichung von neuem Content kommt es darauf an, diesen einzigartig sowie maximal hilfreich und informativ für Leser zu gestalten.

Nischencontent mit echtem Expertenwissen hat es künftig vermutlich leichter als Content, der eher die Allgemeinheit anspricht und eine entsprechend hohe Konkurrenz hat.

Hier ein paar Tipps zur Optimierung von Inhalten für Google SGE:

  • Gut recherchierter Content ist nach wie vor das A und O!

  • Der Fokus auf ein spezielles Thema macht eine Website weniger anfällig für Rankingverluste durch SGE.

  • Regelmäßig neuer Content und hilfreiche Inhalte sind ebenso wichtig wie interaktive Elemente, Tools sowie Expertenwissen, das auch durch die neue Google Suche nicht ersetzt werden kann.

  • Eine Analyse der Quellen aus dem AI-Snapshot kann helfen, den Anspruch von Google SGE besser zu verstehen und die eigenen Inhalte daraufhin zu optimieren.

  • Je detaillierter ein Thema auf einer Seite behandelt und je ganzheitlicher eine Frage beantwortet wird, desto größer sind die Chancen, im AI Snapshot zu landen.

  • Der Fokus auf Longtail-Anfragen kann ein Ansatz sein. Denn Google SGE ist darauf ausgelegt, dass User deutlich längere Suchanfragen stellen als bisher. Seiten, die diese Fragen präzise und allumfassend bearbeiten, sind im Vorteil.

  • Für Shopbetreiber: Einzigartige, überzeugende Produktbeschreibungen, qualitativ hochwertige Bilder, strukturierte Daten und ein benutzerfreundliches Design werden entscheidend für die Darstellung in der Google SGE (Vertical Experiences) sein.

Fazit: Langjährige Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet, umfangreiche Fachkenntnisse, Autorität und Vertrauenswürdigkeit sind die alles entscheidenden Faktoren.

FAQs zu Google SGE

SEO-Experten lernen nie aus, schließlich ändern sich die Anforderungen in diesem Bereich ständig. Wichtig ist, Google SGE und ihre Funktionsweise genau zu verstehen und Inhalte künftig so zu optimieren, dass diese von Google als einzigartig und maximal hilfreich für User wahrgenommen werden.

Während SEOs bisher oft den Anspruch hatten, mit der Optimierung von Websites unter die Top 10 oder Top 5 in der Suchergebnisliste zu landen, lautet das Ziel nun, im AI-Snapshot zu den Besten zu gehören.

Das ist eine Herausforderung, mit einer präzisen Content-Strategie aber nicht unerreichbar. Keywords und Inhalte müssen künftig noch besser zu den Suchanfragen passen. SEO-Experten, die in ihrer Arbeit flexibel bleiben, werden sich auch an die Veränderungen durch Google SGE anpassen.

Unbedingt und am besten so schnell wie möglich. Wer aktuell noch unter den Top 3 Suchergebnissen rankt, sollte sich nicht darauf ausruhen. Diese werden nicht automatisch im AI Snapshot Element platziert.

Um die eigenen Inhalte besser für die Google SGE verständlich zu machen, ist das Einfügen von strukturierten Daten zu empfehlen. Interaktive Formate wie Diagramme, Rechner oder Filter machen Seiten noch praktischer für User und damit interessanter für Google SGE. Je mehr relevante Informationen diese Tools ausgeben, desto wichtiger für Google SGE.

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